Tiere und Psyche
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Psychisch Erkrankte und Tiere
Mittlerweile weiß so gut wie jeder, dass sich Tiere positiv auf das Seelenleben auswirken.
Es gibt Reittherapien, Hunde für Behinderte, Delfin-Therapien und etliches mehr, leider sind diese Therapieformen meist sehr teuer, aber auch eigene Tiere zu haben kann sich positiv auf das Leben auswirken.
Tiere sind ein Segen für Menschen mit psychischen Erkrankungen.
Ich selbst bin seit meiner Kindheit psychisch krank. Als ich sechs Jahre war, bekamen wir eine Katze. Sie war immer für mich da, spürte wenn ich traurig war oder Schmerzen hatte. Sie war mein bester Freund und nach ihrem Tod merkte ich, dass mir etwas fehlte.
Ich glaube ganz fest daran, dass Tiere einen positiven Einfluss auf unsere Seele haben. Das Streicheln des Tieres beruhigt, baut Stress ab. Das Gassi gehen, füttern und Spielen lenkt ab und gibt einem Struktur im Alltag. Man muss sich aufraffen, um für seine Tiere da zu sein auch wenn es einem schlecht geht und man eigentlich nur im Bett liegen möchte.
Man bekommt ja auch einiges an Liebe zurück. Tiere sind nicht voreingenommen, haben keine Vorurteile. Für sie zählt nur, wer lieb zu ihnen ist und deshalb ihren Respekt und ihre Liebe verdient. Egal ob der Mensch geistig behindert, körperlich behindert oder eben psychisch krank ist.
Was genau löst diesen positiven Effekt auf uns psychisch Kranke aus?
Es werden Glückshormone freigesetzt wenn wir mit unseren Haustieren spielen oder sie streicheln.
Und wir merken, dass wir von jemandem geliebt werden und vielleicht doch nicht so unwichtig sind, wie wir manchmal denken.
Ich möchte gern eine Freundin, die ebenfalls psychisch krank ist, zitieren - sie hat 6 Katzen, einen Hund und Meerschweinchen:
„Also meine Katzen helfen mir, wenn ich trübe Stimmung habe. Wenn ich eine meiner Katzen dann auf dem Schoß habe und streichle, merke ich nach kurzer Zeit dass sich meine Laune hebt und eigentlich alles weniger schlimm ist, als ich es mir ausgemalt habe.
Außerdem bringen sie mich immer wieder zum Lachen, wenn sie ihre dollen fünf Minuten haben und durch die Wohnung rennen wie verrückt oder auch "fangen" spielen, es heitert mich einfach auf.
Sehr lustig auch wenn sie versuchen (meistens die kleine) essen vom Teller zu klauen, wenn die kleine Pfote Richtung Teller wandert, ganz stolz so unter dem Motto "das kriegt keiner mit".
Tiere bereichern das Leben jedes Menschen und ganz besonders das Leben von eingeschränkten Personen.
Diese innigen Beziehungen dauern ein Leben lang an und geben Kraft, selbst in den dunkelsten Stunden.
Mit diesen Worten möchte ich nun meinen kurzen Beitrag schließen.
Ich hoffe dass noch viele psychisch Kranke die beruhigende Wirkung eines Tieres, besser gesagt eines Freundes, erleben werden.
Nun möchte ich auf die Webseite http://angst-nein-danke.at/ hinweisen, die Dominik Hofmann gegründet hat, der selbst betroffen ist und Betroffenen Infos zum Thema psychische Erkrankungen bereitstellt sowie geschlossene
Gruppen, die einem die Möglichkeit geben, sich untereinander auszutauschen.
Verfasst von Sabrina am 9.11.2012